Urban Legends oder „Die Verunsicherung durch das Internet“
Das Internet ist ein großartiges Informationsmedium: Audio-, Video- und Textarchive wie z.B. das Internet Archiv sind rund um die Uhr verfügbar; Zeitungen und Bücher (Projekt Gutenberg oder bspw. The Universal Digital Library) können auf Knopfdruck abgerufen werden und wer mit der Suche nach Informationen im Internet noch Schwierigkeiten hat, der kann mittlerweile die charmante Ms. Dewey um Hilfe bitten.Leider fördert das Internet aber auch die Verbreitung von Fehlinformationen, Gerüchten und Verunsicherungen. Folgende Email habe ich beispielsweise heute bekommen:
*Betreff:* Ganz wichtig !!!Durchlesen und weiterleiten!!! Wichtig!!!! Dies ist kein Scherz!!!!! Dies hat sich in einem Kino in Wien ereignet. Vor einigen Wochen hat sich in einem Kino eine Person auf etwas Spitzes gesetzt, das sich auf einem der Sitze befand. Als Sie sich wieder aufgerichtet hat, um zu sehen, um was es sich handelte, da hat sie eine Nadel gefunden, die in den Sitz gestochen war mit einer befestigten Notiz: „Sie wurden soeben durch das HIV infiziert“. Das Kontrollzentrum der Krankheiten berichtet über mehrere ähnliche Ereignisse kürzlich vorgekommen in mehreren anderen Städten. Alle getesteten Nadeln SIND HIV positiv. Das Zentrum berichtet, dass man auch Nadeln in den Geldrückgabe-Aussparungen von öffentlichen Automaten (Billette, Parking, etc.)gefunden hat. Sie bitten jeden, extrem vorsichtig zu sein in solchen Situationen. Alle öffentlichen Stühle müssen mit Wachsamkeit und Vorsicht vor Gebrauch untersucht werden. Eine peinlich genaue sichtliche Inspektion sollte ausreichen. Außerdem fordern sie jeden auf, allen Mitgliedern Ihrer Familie und Ihrer Freunde diese Nachricht zu übermitteln. Danke. Dies ist sehr wichtig!!! Denk, dass du ein Leben retten kannst, indem du diese Nachricht weiter verteilst. BITTE nimm dir einige Sekunden deiner Zeit, um die Mitteilung zu lesen und weiterzuleiten.LKAÖffentlichkeitsarbeitFreundliche GrüßeO.Ö. GebietskrankenkasseFORUM GESUNDHEITAuer SusanneTel.: 05 7807 10 42 34Fax.: 05 7807 10 43 50mailto: susanne.auer@ooegkk.at
Meine erste Reaktion auf diese Email war natürlich auch Verunsicherung – die Information könnte ja stimmen, v.a. weil auch ein seriöser Absender angegeben wurde. Gerade bei solchen Mails sollte man jedoch 2x überlegen, ob man diese ungeprüft weiterschickt und so für Verunsicherung bei den Empfängern sorgen will. Oft reicht nämlich ein Blick in die Hoax-Datenbank der TU Berlin, um Emails wie die oben zitierte als „Urban Legend“ zu entlarven.
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