Es läuft was gewaltig falsch in diesem Lande
Dies ist mir nach dem Lesen der Berichte zur Schubhaft und der Abschiebung der zwei 9jährigen Mädchen wieder so richtig bewusst geworden. Vor allem jene, die selber Kinder haben, kann es doch nicht kalt lassen, wenn sie sich vorstellen müssten, was es für diese bedeuten würde, so etwas durchzumachen: seit dem zweiten Lebensjahr in Österreich, Kindergarten sowie Volksschule besucht und dann von WEGA-Einsatzkräften mit Maschinengewehren bewaffnet abgeholt, in Schubhaftzellen eingesperrt und nur mit dem Vater und ohne Mutter in ein für sie fremdes Land abgeschoben zu werden.Umso mehr finde ich es bewundernswert, dass es Leute wie den Bauunternehmer Hans Jörg Ulreich gibt, der eine derartige Situation im eigenen Umfeld erlebt hat und als Folge nicht resigniert, sondern den Mut aufbringt und die Initiative purplesheep gründet sowie ein Haus zur Verfügung stellt, in dem von Abschiebung betroffene Familien Hilfe und Unterstützung bekommen können. Hier ein Ausschnitt aus der Pressekonferenz vom 7. Oktober:Und das Ganze als Folge, weil die Fremdengesetze von den letzten Regierungen laufend verschärft wurden. Warum? Um uns vor bösen 9jährigen Mädchen, die von der Sprache und vom Auftreten nicht von österreichischen Kindern zu unterscheiden wären, zu beschützen? Wer will sowas? Selbst Armin Wolf schreibt auf Twitter, dass nach dem ZIB2-Bericht erstmals sehr viel mehr Emails an die ZIB2 gesendet wurden, deren Verfasser sich mit der abgeschobenen Familie solidarisierten. Ich kann es mir echt nicht vorstellen – eines glaube ich jedoch sicher: die Mehrheit der Österreicher inklusive mir will so etwas NICHT.
Susanne (08.10.2010, 08:05).
Ich hoffe es. Dass die meisten Leute das nicht wollen. Ich will es ganz sicher nicht, mir wird ganz schlecht, wenn ich daran denke, was das für die Kinder bedeutet und wie sie sich jetzt vermutlich fühlen…