Ökoprämie statt (Ver)Schrott(ungs)prämie
Nun ist es also beschlossene Sache: wer sein mindestens 13 Jahre altes Auto gegen einen Neuwagen eintauscht, erhält dafür 1500 Euro Verschrottungsprämie. Die Kosten dafür schätzt man auf 45 Millionen Euro, wobei für die Hälfte davon der Steuerzahler aufkommen muss. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Konjunktur zu beleben und Autos mit hohem Schadschoffausstoß aus dem Verkehr zu ziehen.Ich finde, dass die Einführung einer Verschrottungsprämie eine totale Fehlentscheidung war: wer ein so altes Auto besitzt, hat meist nicht die Mittel, sich stattdessen einen Neuwagen zu kaufen, sondern kauft sich maximal wieder einen Gebrauchtwagen.Profitieren wird vor allem der österreichische Autohandel. Sonst ist der VW-Konzern der größte Nutznießer, da die beliebtesten Autos in Österreich von VW oder von dem VW-Konzern gehörenden Skoda stammen. Erst über einen Umweg kann die Zulieferindustrie in Österreich profitieren. Noch weniger treffsicher kann man die österreichische Konjunktur kaum beleben.Einen besseren Vorschlag zur Nutzung der 45 Millionen Euro liefert Greenpeace: damit könnten etwa 5.000 Häuser gedämmt und dabei 1.000 Arbeitsplätze in der Baubranche geschaffen werden. Die Klimabilanz würde dadurch aufgebessert werden, es entstünden neue Arbeitsplätze und unser Steuergeld bleibt im Inland.Auch der VCÖ hat sich nun gegen diese Prämie ausgesprochen und eine Initiative „Ökoprämie jetzt“ gestartet:
Die Regierung führt eine Prämie für den Kauf neuer Autos ein. Der betont, dass damit jene, die wirklich umweltfreundlich mobil sind, benachteiligt werden. […]Ich spreche mich für eine Ökoprämie von 100 Euro für den Kauf eines neuen Fahrrades und für Jahreskarten für den Öffentlichen Verkehr aus. Damit wird ein Anreiz für ein umweltfreundliches Mobilitätsverhalten gesetzt.Initiative online unterzeichnen
Abgesehen von diesen beiden Vorschlägen gäbe es sicher dutzende Möglichkeiten, diese 45 Millionen Euro besser und nachhaltiger zu investieren. Was meint ihr?
foto: dave_7