Radical Advertising
Die Ausstellung „Radical Advertising“ zeigt, dass der Wechsel vom 20. zum 21. Jahrhundert einen radikalen Paradigmenwechsel in der Werbung markiert. Unter dem Vorzeichen der Globalisierung werden die 90er Jahre des 20sten Jahrhunderts zum Jahrzehnt der No-Logo-Bewegung und des Adbusting – ein Angriff auf die Vermüllung der semiotischen Umwelt mit Werbebotschaften.Geradezu federführend dabei war die Modeindustrie: sie verkaufte es nicht nur als chic, gehijackte Logos zu tragen, sondern bediente sich in ihren Werbeauftritten auch erfolgreich der Techniken der Antiwerbung. Und wird damit zu einem Vorreiter eines radikal gewandelten Werbeverständnisses, das die Angriffe politischer wie künstlerischer Positionen auf die globale Werbung erfolgreich in Kampagnen inkorporiert. Die Ausstellung zeigt die Adbuster Kampagnen und die kritischen Kunstreflexionen von Künstlern wie Jeff Koons, Damien Hirst, Cindy Sherman und Daniel Buetti ebenso wie die meinungsbildenden Kampagnen von Benetton, Sisley oder Diesel, von Calvin Klein oder Comme des Garcons.[…]
Zur Online-AusstellungIch frag mich, wohin diese Entwicklung führen wird. Bilder, die vor ein paar Jahren zu riesen Skandalen geführt haben, sorgen heutzutage kaum mehr für Aufsehen. Heißt das in Folge, dass es irgendwann keine Grenzen mehr geben wird? Nach dem Motto „Anything goes“? Oder sind wir bereits so abgestumpft, dass wir sowieso nur noch auf Tabubrüche reagieren?